An Mütter und Kinder denken

Siegen, 24.07.2018

Die Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe im St. Marien-Krankenhaus Siegen setzt auf natürliche Geburten und reduziert die Kaiserschnittrate auf unter 20 Prozent. Die Klinik von Chefarzt Dr. med. Badrig Melekian reagiert damit auf den Wunsch der Mütter, verstärkt natürlich zu entbinden. Zudem nähert sich die Klinik damit den Vorgaben der Weltgesundheitsorganisation, die deutschen Kliniken regelmäßig ein deutliches Zuviel an Geburten per Kaiserschnitt attestiert.

Im Jahre 2017 wurden allein in Deutschland über 30 Prozent der Säuglinge per Kaiserschnitt zur Welt gebracht; in den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe wird dabei schon fast die 40-Prozent-Marke erreicht. Auch weltweit zeigt der Trend mehr nach oben, was sich in einer gestiegenen „Sektio-Rate“ um bis zu 15 Prozentpunkten in den vergangen 20 Jahren manifestiert.

„Zweifellos stellt der Kaiserschnitt eine lebensrettende Maßnahme für Mutter und Kind dar, sollte es zu Komplikationen hinsichtlich einer natürlichen Geburt kommen“, stellt Dr. med. Badrig Melekian heraus. Moderne Operations-, Anästhesie- und Therapieverfahren hätten jedoch dazu geführt, dass Frauen auch bei Regelwidrigkeiten sicher entbunden werden können und erheblich weniger Einschränkungen hinnehmen müssen als früher. „Was in Notfallsituationen wertvoll ist, darf jedoch nicht zur Routine werden, sonst verkehren sich Vorteile in Nachteile und ein rettender Eingriff wird zur riskanten Operation“, konstatiert der Gynäkologe abschließend.

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