Ein Leistenbruch gehört zu den häufigsten Erkrankungen und die operative Versorgung zu den am häufigsten durchgeführten Operationen weltweit. Alleine in Deutschland werden pro Jahr ca. 300.000 Leistenbrüche operiert.
Schon seit einigen Jahren erfolgt in der Chirurgischen Klinik die Leistenbruchversorgung konzentriert in einer speziellen Struktur. So werden in der Chirurgischen Klinik von Chefarzt Prof. Dr. Frank Willeke über 90 Prozent der Leistenbruchversorgungen endoskopisch beziehungsweise minimal-invasiv versorgt. Verantwortlich dort ist die Abteilung für Minimal-invasive und Robotische Chirurgie unter der Leitung von Prof. (Saitama Med. Univ.) Dr. Dietmar Stephan. Seit März 2017 werden die Operationen auch in großer Anzahl robotisch-assistiert durchgeführt.
In ihrem Krankenhausnavigator veröffentlichte nun die AOK erstmals deutschlandweite Qualitätsdaten in der Leistenbruchversorgung. Hier wird der Chirurgischen Klinik im St. Marien-Krankenhaus als einziger Klinik in Südwestfalen gleichzeitig eine überdurchschnittliche Qualität und auch überdurchschnittliche Fallzahlen bescheinigt.
„Die hervorragenden Ergebnisse sind sicher auch unserer besonderen Struktur mit hoher Spezialisierung auf die minimal invasive Leistenbruchversorgung und Einbindung der Leistenbruchversorgung in die Abteilung für Minimal-invasive und Robotische Chirurgie geschuldet“, sagt Prof. Dr. Frank Willeke.
Insgesamt wurden an 980 Kliniken in Deutschland Leistenbruchoperationen bei AOK-Patienten durchgeführt. Nur 33 Kliniken in Deutschland wiesen hierbei gleichzeitig überdurchschnittliche Fallzahlen und eine überdurchschnittliche Qualität auf. In NRW waren es nur fünf Kliniken.
Die Qualität der Leistenbruchversorgung wurde hierbei aus Routinedaten der Krankenkasse bewertet. Dazu gehörten neben Angaben über Erkrankungen und Eingriffe, Liegezeiten, Verlegungen und abgerechnete Krankenhausentgelte auch Abrechnungsdaten niedergelassener Ärzte und Arzneiverordnungsdaten. Durch die Analyse von Nachbeobachtungszeiträumen war die Betrachtung von Qualitätsindikatoren jenseits des Krankenhausaufenthalts wie Sterblichkeit und komplikationsbedingte Wiederaufnahmen nach 30 Tagen, 90 Tagen und einem Jahr möglich. In der Chirurgischen Klinik des St. Marien-Krankenhauses wurden im Jahr 2017 insgesamt über 500 Patienten an einem Leistenbruch operiert.
„Der Patient, seine Befindlichkeit und die Verringerung der Schmerzen nach einer Operation müssen ebenso wie eine schnelle Wiedereingliederung in das normale Leben immer im Mittelpunkt unserer Tätigkeit stehen – gerade bei einer so häufigen Erkrankung wie dem Leistenbruch. Wenn diese Bemühungen in einer solchen externen Bewertung münden, ist das natürlich auch Bestätigung für die Arbeit der letzten Jahre“, so Prof. Dr. Dietmar Stephan abschließend.