Der Tod ist für Sechstklässler oft noch sehr weit weg. Umso mehr beeindruckt eine Briefserie von Schülern des Peter-Paul-Rubens-Gymnasiums in Siegen Patienten wie Mitarbeiter des Marien Hospizes auf der Eremitage gleichermaßen. In 14 Briefen spendet die Klasse Mut und Trost. Entstanden ist die Serie im ersten Lockdown.
„Ich weiß, dass es dir im Moment nicht wirklich gut geht, ab ich lege dir ans Herz, die letzten Momente mit deiner Familie und Freunden zu genießen“, schreibt eine Schülerin in einer mit einem „Baum des Lebens“ und einem Herz illustrierten Karte. Und auch in den weiteren Briefen haben die Kinder ihre gefühlvollen Zeilen durch gemalte Hoffnungszeichen wie Regenbögen oder Sonnen verschönert. Immer wieder erkennt man die intensive Auseinandersetzung mit Tod und Leben, die die Schüler im Religionsunterricht erfahren haben. Die Zuversicht endet dann auch nicht mit dem Abschluss der Briefe: „Ich hoffe, sie werden von Gott gesegnet und, ich hoffe, wir werden uns im Himmel sehen“, so ein Schüler, dessen Brief die Serie schließt jedoch nicht abschließt.
„Die Briefe haben uns alle tief bewegt“, sagt Hospizleiterin Juliane Schneider, und so ist die Idee geboren worden, „diese wunderbar verfassten und liebevoll gestalteten Schreiben, in einer Broschüre der Allgemeinheit zugänglich zu machen und dadurch auch den herzlichen Dank im Namen unserer Gäste für die berührenden Worte auszudrücken.“
Die Broschüre „Hallo, lieber Mensch …“ mit der Briefsammlung können Besucher und Gäste ab Juni im Hospiz auf der Eremitage erhalten.
Titelbildgestaltung: Johanna Netzer