Hospiz eröffnet

Wilnsdorf, 15.05.2018

„Der Standort ‚Eremitage‘ für das neue Marien Hospiz Louise von Marillac bietet alle Voraussetzungen für einen reibungslosen und zukunftssicheren Betrieb. Die neue Einrichtung vor den Toren Siegens wird den Bedürfnisse seiner Gäste in vollem Umfang gerecht“, so Dipl.-Kfm. Hans-Jürgen Winkelmann, Hauptgeschäftsführer der St. Marien-Krankenhaus Siegen gem. GmbH anlässlich der Eröffnung des der Einrichtung vor den Toren der Stadt Siegen. Alle Dienste des Krankenhauses und anderer karitativer Organisationen können an diesem besonderen Ort sehr gut genutzt werden. „Nicht zuletzt befindet sich das Hospiz in unmittelbarer Nachbarschaft zu einer geschichtlich bedeutsamen Wallfahrtsstätte des Siegerlandes. Im März wurde das Marien Hospiz Louise von Marillac Weihbischof Hubert Berenbrinker gesegnet. Ab Sommer wird ein geistliches Zentrum die Gesamtkomposition komplettieren.
 

Die Eremitage war lange Zeit Heimat des Klarissen-Ordens. Als die letzten Schwestern des Kloster altersbedingt verlassen hatten, stellte sich der Siegener St.-Marien-Kirchengemeinde die Frage nach dem Fortbestand. Das St. Marien-Krankenhaus übernahm die Klosteranlage und hat sie grundlegend umgebaut und modernisiert. „Es musste einiges getan werden, um das Gebäude als Hospiz nutzen und moderne Standards erfüllen zu können“, so Winkelmann. Das Innere des Klosters sei „sehr kärglich“ gewesen. Deshalb sei es bei der Einrichtung vor allem darum gegangen, eine entsprechende Atmosphäre für Menschen zu schaffen, die dort ihre letzte Lebensphase verbringen wollen.
 

20 Mitarbeiter versorgen acht Gäste
 

Das stationäre Hospiz verfügt über insgesamt acht Plätze. Neben den Zimmern und Funktionsräumen gibt es auch Gästezimmer für Angehörige und einen Abschiedsraum. Die pflegerische Versorgung erfolgt durch ausgebildete Pflegefachkräfte auf der Grundlage des Leitbildes „Mehr für Menschen“. 20 Mitarbeiter sind hier neben der Einrichtungsleiterin Juliane Schneider beschäftigt. Daneben sorgen Hausärzte, Palliativmediziner und Schmerztherapeuten für die professionelle Versorgung der Gäste.
 

Neben der guten Lage der ehemaligen Klosteranlage „Eremitage“ sprechen auch die Räume der Einrichtung für sich. „Die Gäste profitieren eben von der Nähe zur Natur und können den Alltag in einem schönen und ruhigen Umfeld verbringen“, so Dipl.-Theol. Dipl.-Jur. Hubert Berschauer, Prokurist und Personalleiter beim St. Marien-Krankenhaus Siegen. „Dazu wurde die Klosteranlage behindertengerecht auf den neuesten Stand gebracht, so dass die Menschen vor Ort den Komfort von Barrierefreiheit und eine wohnlich angenehmen Atmosphäre vorfinden.“
 

Elementar wichtig für die Arbeit im Hospiz ist die Begleitung der Hospizgäste und deren Angehörigen. Hierfür wurde vom Erzbistum Paderborn ein spezielles Seelsorgekonzept entwickelt, das auch die Zusammenarbeit mit anderen Konfessionen mit einbezieht. Die psychosoziale Begleitung erfolgt durch Mitarbeiter des St. Marien-Krankenhauses Siegen. „Zur optimalen Versorgung der Gäste arbeitet die Einrichtung auf der Eremitage jedoch nicht nur im Rahmen des regionalen Netzwerks mit Ärzten, Kliniken und den sonstigen professionellen Beteiligten zusammen, sondern auch mit ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern“, so Hans-Jürgen Winkelmann.
 

Spenden immens wichtig
 

Finanziert wird die Einrichtung zu einem großen Teil über Spendengelder. „Da ein stationäres Hospiz unter den jetzigen gesetzlichen Rahmenbedingungen nicht kostendeckend errichtet und betrieben werden kann, müssen sowohl die Investitionskosten als auch die jährlichen Betriebskosten mit einem gesicherten großen Spendenaufkommen gedeckt werden“, macht Hubert Berschauer deutlich. Für die Finanzierung spielen neben den Zuschüssen von überregionalen kirchlichen und sonstige Organisationen jene von der Katholischen Sozialstiftung Siegen-Wittgenstein als regionale Organisation eine wichtige Rolle.
 

Im Vorfeld machten sich aber auch schon viele Privatpersonen, heimische Unternehmen und Institutionen für das Hospiz stark. „Und wir suchen in enger Abstimmung mit der Gemeinde Wilnsdorf und der Kirchengemeinde St. Marien, aber auch vielen weiteren heimischen Organisationen und Institutionen stetig an weiteren Möglichkeiten, die Zukunftsfähigkeit der Einrichtung sicherzustellen“, so Hans-Jürgen Winkelmann.