Siegen, 12. Januar 2017 (MKS) - Wichtiger Schritt für den Bau eines christlichen Hospiz auf der Eremitage: Die Stadt Wilnsdorf hat die Baugenehmigung für das Vorhaben erteilt. Bereits im Januar sollen nun die ersten Maßnahmen für das Hospiz beginnen, mit denen das ehemalige Klarissen-Kloster umgebaut und erweitert wird. Bislang hat die Katholische Sozialstiftung, die das Hospiz gemeinsam mit dem St. Marien-Krankenhaus Siegen errichten möchte, Spenden im sechsstelligen Eurobereich zusammengetragen. Zu den Unterstützern gehören bislang Institutionen und engagierte Bürgerinnen und Bürger unterschiedlicher Konfessionen. Weitere finanzielle Mittel, insbesondere für den späteren Betrieb, sind jedoch notwendig.
„Mit den ersten Baumaßnahmen für das stationäre Hospiz möchten wir nun rasch beginnen“, teilt Hans-Jürgen Winkelmann mit, der als Geschäftsführer der St. Marien-Krankenhaus Siegen gem. GmbH auch als Bauherr den Umbau leitet. „Geplant ist eine Eröffnung im Jahr 2018“, so Winkelmann weiter. Spenden und Erträge der Katholischen Sozialstiftung fließen bei dem Betrieb des Hospizes ein, da eine Kostendeckung durch öffentliche Mittel nicht zu rechnen ist. „Deshalb werben wir weiter um finanzielle Unterstützung des Projekts“, erklärt Hubert Berschauer, Vorsitzender der Katholischen Sozialstiftung. Der Umbau des Klosters zum Hospiz wird das denkmalgeschützte Gesamtensemble in seiner Funktion als zentralen Ort der Kirchengemeinden im Siegerland stärken.
Mit der Errichtung des Hospizes möchten Krankenhaus und Stiftung Verantwortung für die Versorgung schwerstkranker Menschen in der Region übernehmen. Das Unterfangen trägt dabei dem stetig wachsenden Bedarf an Hospizplätzen Rechnung. Die Nutzung als temporäre Unterkunft für Menschen aus Krisengebieten lief derweil zum Jahresende aus.
„Acht Hospizplätze werden in dem ehemaligen Kloster geschaffen“, sagt Hans-Jürgen Winkelmann. Eine moderne Einrichtung mit einer Gesamtfläche von circa 1.500 Quadratmetern werde nach Fertigstellung zur Verfügung stehen. „Es muss allerdings noch einiges getan werden, um das Gebäude als Hospiz zu nutzen und moderne Standards zu erfüllen“, erklärt der Geschäftsführer die mehrmonatige Bauzeit.
Das Innere des früheren Klosters sei „sehr kärglich“, es gehe bei der Einrichtung vor allem darum, „eine entsprechende Atmosphäre“ zu schaffen für Menschen, die dort ihre letzte Lebensphase verbringen wollen. „Wir haben uns dafür auch schon andere Hospize angeschaut“, erklärt Hubert Berschauer. Sicher sei man sich, dass der besondere Ort dem Gesamtprojekt eine Prägung geben werde, die es von ähnlichen Projekten abhebe. Die Eremitage bleibe damit ein Mittelpunkt des geistlichen Lebens.
Bislang gibt es nur ein weiteres Hospiz im Kreis Siegen-Wittgenstein. „Es verbietet sich, bei diesem Thema eine Wettbewerbssituation zu konstruieren. Wir sind daher frühzeitig auf unsere Partner in der Versorgung schwerkranker Menschen zugegangen und haben sie darüber informiert, was wir planen“, sagt Hans-Jürgen Winkelmann. Er sieht dann auch einen dringenden Bedarf für dieses weitere Hospiz in der Region.
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