Der Hörsaal im Unteren Schloss war gut gefüllt, denn zahlreiche Interessierte folgten der Einladung des Onkologischen Zentrums Südwestfalen und kamen zum 3. Siegener Krebstag. Sie nutzen die Gelegenheit und informierten sich in abwechslungsreichen Vorträgen, stellten Fragen und kamen an den zahlreichen Infoständen ins Gespräch mit Selbsthilfegruppen, anderen Betroffenen und den Experten Siegener Krankenhäuser. Hans-Jürgen Winkelmann, Geschäftsführer der Marien Gesellschaft Siegen, eröffnete die von dem Leiter des Onkologischen Zentrums, Prof. Dr. Andreas Neubauer, und seinem Stellvertreter, Dr. René Baumann, moderierten Veranstaltung.
„Der Austausch mit anderen Betroffenen und deren Angehörigen, aber auch das aktuelle Wissen um medizinische Inhalte und damit verbundene Themen stellen für Patienten mit einer Krebserkrankung eine wertvolle und wichtige Hilfe dar“, erklärte Hans-Jürgen Winkelmann bei seiner Begrüßung. Mit dem Siegener Krebstag schaffe das Onkologische Zentrum eine Plattform und bringe alle wesentlichen Interessensgruppen der Region zusammen. „Kompetenzen bei der Behandlung von Krebserkrankungen müssen klar strukturiert werden: Von einem Onkologischen Zentrum aus gilt es die Versorgung trägerübergreifend zu gestalten“, ergänzte dann in seinem Vortrag Prof. Dr. Andreas Neubauer und hob dabei den Fächerkanon aller Siegener Krankenhäuser hervor. Dies spiele sich auch bei Veranstaltungen wie dem Krebstag wider, bei dem sich alle mit Referenten beteiligen: „Während die Diagnose Krebs oft mit Angst und Unsicherheit einhergeht, kann der Krebstag Hoffnung und Stärke geben – und damit ist insbesondere der informelle Austausch gemeint“, so der Krebsmediziner.
Damit bezog er sich auf den Dialog vor Ort mit anderen Betroffenen, mit Angehörigen, mit Ärzten, mit dem Pflegepersonal, Psychologen, Physiotherapeuten und Vertretern der Selbsthilfegruppen und anderen Gesundheitsberufe. Denn im Foyer konnten sich alle Beteilige an informativen Ständen etwa über Psycho-Onkologie und Pflege sowie an kompetenten Ständen von Selbsthilfegruppen austauschen. Weiter zu nennen sind die Fachvorträge, bei denen alle Siegener Krankenhäuser Experten schickten: Prof. Dr. Andreas Neubauer gab in seinem einleitenden Vortrag einen Überblick über die Entwicklungen in der modernen Krebsmedizin. Insbesondere der Präzisionsonkologie, die im St. Marien-Krankenhaus Siegen durch Chefärztin Privat-Dozentin Dr. Elisabeth Mack vorangebracht wird, gab er in seinen Ausführungen breiten Raum. Das St. Marien-Krankenhaus Siegen sei mit ihr an der vordersten Front wissenschaftlicher Entwicklungen. Privat-Dozent Dr. Thomas Pech, Chefarzt im Klinikum Siegen, referierte über die plastische Chirurgie in der Onkologie und Dr. Peter Weib, Chefarzt im Diakonie Klinikum, über die „Männervorsorge“. Als externe Referentin konnte Constanze Handmann von der Universitätsklinik Köln gewonnen werden. Sie informierte über das Zusammenwirken von Sport und Krebserkrankung. Workshops unterschiedlicher Organkrebszentren, wie das Pankreaskrebszentrum und das Gynäkologische Krebszentrum im St. Marien-Krankenhaus Siegen, rundeten das umfangreiche Programm ab.
„Hinter dem einzigen vom Land Nordrhein-Westfalen in der Region zugelassenen Zentrum steht ein starkes Leitungsteam in der Medizin. So kommen wir dem Versorgungsauftrag für die Siegen aber auch für die Versorgungsregion in den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe nach und können so unseren Patienten das Spektrum von Diagnostik bis zur ganzheitlichen Behandlung von Tumorerkrankungen anbieten“, fasst Prof. Dr. Frank Willeke, der als Medizinischer Direktor des St. Marien-Krankenhauses die Gesamtverantwortung für den erfolgreichen Krebstag trägt, abschließend seine Einschätzung zum Stellenwert zentraler Einrichtungen und damit auch zu dieser übergreifenden Veranstaltung zusammen. Es sei eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, bei der alle Klinikträger der Region gefordert seien.
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Das Bild zeigt Prof. Dr. Andreas Neubauer (links) mit Referenten und weiteren Akteuren des Krebstags (Foto: Kai Osthoff)