50 Jahre Heimat

Siegen, 02.07.2025

Kaum jemand kennt das St. Marien-Krankenhaus so gut wie sie: Ida Hüntrup war über fünf Jahrzehnte hinweg ein vertrautes Gesicht im Haus. Seit 1976 hat sie nahezu jeden Mittwoch hier verbracht, kannte die Stationen und die Menschen mit all ihren Geschichten. Heute blickt die 88-Jährige auf eine lange Zeit im Ehrenamt zurück. „Dieses Krankenhaus ist für mich mehr als nur ein Ort, es ist ein Stück Heimat“, sagt sie.

Als eine der drei Gründungsdamen erinnert sich Hüntrup noch gut an die Anfänge des Ehrenamts im St. Marien-Krankenhaus: „Das Krankenhaus hatte damals eine kleine, aber gut ausgestattete Bücherei. Von dort aus sind wir mit einem Bücherwagen über die Stationen gefahren und sind so mit den Patienten ins Gespräch gekommen.“ Auch nachdem die Bücherei aufgelöst wurde, führten die Ehrenamtlichen ihre Besuche fort und das Team wuchs stetig. „Lange Zeit waren wir 15 Mitglieder“, erinnert sich die gebürtige Münsteranerin. „Dabei waren wir vielmehr eine große Freundesgruppe als bloß Kollegen.“ Den Kontakt hält sie bis heute aufrecht.

Besonders in Erinnerung geblieben ist ihr die Wertschätzung, die dem Ehrenamt entgegengebracht wurde, nicht nur von den Patientinnen und Patienten, sondern auch von den Ordensschwestern. „Zu christlichen Festen war das Ehrenamtszimmer liebevoll geschmückt. Jeden Mittwoch kam die Oberin persönlich vorbei, um uns zu begrüßen und sich zu bedanken“, erzählt sie. Wertvoll seien auch die regelmäßigen Supervisionen gewesen, die dem Team Sicherheit im Umgang mit belastenden Situationen gaben. „Gerade bei schwer erkrankten Menschen sind auch die Angehörigen oft überfordert“, weiß Hüntrup. „Wir haben dann versucht, ihnen kleine Pausen zu verschaffen.“

„Das St. Marien-Krankenhaus war ein großer Teil meines Lebens. Es hat mich sowohl durch gute als auch durch schlechte Zeiten begleitet“, sagt sie rückblickend. „Für mich bedeutete diese Arbeit Abwechslung, Freude und Lebenssinn.“

Und ganz loslassen will sie auch in Zukunft nicht. „Solange ich kann, komme ich weiterhin regelmäßig zu den Gottesdiensten vorbei.“