Das St. Marien-Krankenhaus Siegen hat nun sein drittes Herzkatheterlabor komplett erneuert. In den Laboren finden Eingriffe am Herzen statt und es werden auch Schrittmacher implantiert. Nachdem im vergangenen Jahr bereits zwei Labore fertiggestellt wurden, findet das Zukunftsprojekt seinen vorläufigen Abschluss. Mit der Erneuerung der drei Herzkatheterlabore steht im St. Marien-Krankenhaus Siegen nun modernste Technik und somit optimale Voraussetzungen für eine Vielzahl von minimalinvasiven Eingriffen am Herzen bereit. Die Investitionen stehen dabei auch in einem engen Zusammenhang zum erwarteten zukünftigen Landeskrankenhausplan, in dem der Kardiologie in der Siegener Kampenstraße die Schwerpunktversorgung in der Region zugewiesen wird.
Die Klinik für Kardiologie, Angiologie und Internistische Intensivmedizin hat bereits im Jahr 1985 als erstes Krankenhaus in der Region ein Herzkatheterlabor errichtet und damit die Herzinfarktversorgung auf ein damals neues Niveau gehoben. Heute bietet sie ein umfassendes Therapiespektrum, von dem insbesondere ältere Patientinnen und Patienten in der Region profitieren können. Die Kardiologie von Chefarzt Prof. Dr. Michael Buerke bietet als entsprechender Schwerpunkt Hochleistungsmedizin im Dreiländereck von Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Hessen an.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind deutschlandweit immer noch die häufigste Todesursache. Sobald das menschliche Herz von Durchblutungsstörungen betroffen ist, muss es schnellstmöglich behandelt werden. In einem Herzkatheterlabor erfolgen Untersuchungen der Herzkranzgefäße minimalinvasiv. Dieser Eingriff kann beispielsweise bei Herzinfarkt, koronarer Herzkrankheit (Einengung der Herzkranzgefäße), angeborenem Herzfehler oder Herzmuskelerkrankungen notwendig sein.
Bei einem akuten Herzinfarkt zählt jede Sekunde. Durch die umfassende Erneuerung der Infrastruktur – zuvor wurde die neue interdisziplinäre Intensivstation und ein moderner Hybrid-OP im St. Marien-Krankenhaus fertiggestellt – wird eine medizinische Versorgung auf einem überaus hohen Niveau ermöglicht.
„Wie es sich für ein überregionales Zentrum gehört, wird in State-of-the-art-Technologien investiert. Bei den immer komplexer werdenden Möglichkeiten der Herzuntersuchungen ist die Investition zukunftsweisend,“ so Hauptgeschäftsführer Hans-Jürgen Winkelmann. „Mit Blick auf die neue Aufgabenverteilung in der Region ist diese Investition nur konsequent. Wesentlich ist jedoch die Betrachtung des Patienten: Die neue Technologie ist insbesondere für die Patientensicherheit entscheidend“, freut sich Prof. Dr. med. Michael Buerke, Chefarzt der Klinik über die technologische Modernisierung des kardiologischen Fachbereichs, mit der „beste Untersuchungsbedingungen vorliegen und höchste diagnostische Qualität sichergestellt wird.“ Das nun in allen Herzkatheterlaboren eingesetzte neue System sei speziell für effiziente Arbeitsabläufe entwickelt und die Bildgebungstechnologie biete eine ausgezeichnete Darstellung bei äußerst niedriger Strahlendosis.
Seine Klinik wurde vor knapp 40 Jahren als Schwerpunktversorger für die Region etabliert, und mit dem Investitionsbündel könne die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen in der Region nochmals verbessert werden.
Die Erneuerung der Herzkatheterlabore dauerte 1 1/2 Jahre, wobei die Verfügbarkeit von Herzkatheteruntersuchungen immer durch mindestens ein Labor und die zeitlich versetzte Inbetriebnahme des jeweils neuen im St. Marien-Krankenhaus durchgehend gewährleistet war. Maßgeblich zu verdanken sei dies auch der reibungslosen Zusammenarbeit mit den Partnern der Klinik und den beauftragten Firmen und der hauseigenen Medizintechnik. Prokurist und Verwaltungsdirektor Stefan Leiendecker dankte bei der Einweihung nochmals allen Beteiligten des Projektes. „Durch die neuen hochmodernen Herzkatheterlabore können wir einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Herzinfarkt-Versorgung in der Region leisten,“ so Leiendecker abschließend.
Im Bild: Daniel Schäfer, Leiter HKL/EKG, im erneuerten Herzkatheterlabor