Als Zeichen der Wertschätzung einzelner Einrichtungen, die sich für das Impfen einsetzen, hat der „Bananensprayer“ Thomas Baumgärtel das Symbol der Impfbanane kreiert. Die ist nun auch im Marienheim in Siegen-Weidenau zu finden. Dort fand kurz nach Weihnachten die erste Corona-Impfung in ganz Nordrhein-Westfalen statt. In Anwesenheit von einigen Bewohnern sowie Landtagsabgeordneten Jens Kamieth und Einrichtungsleiter Jörg Boenig erhielt das Seniorenzentrum der Marien Gesellschaft Siegen von dem Kölner Künstler am Freitag eine am Eingangsbereich gesprayte „Impfbanane“ als Auszeichnung. Das Besondere an dieser speziellen Bananenversion? Sie ist zunächst rot und kommt virusähnlicher Struktur sowie Färbung daher. Zu sehen ist, wie mit Eindringen des Impfstoffes die Banane ihre „gesunde“ Form und Farbe zurückerlangt.
„Der Lockdown ist eine Zeit für Sprayer“, erklärte Thomas Baumgärtel, der die Sprühdosen vor dem Eingang des Seniorenzentrums kräftig durchschüttelt, ehe er mit seinem Kunstwerk beginnt. Es seien sogar paradiesische für die Straßenkünstler. Die gesprühte Impfbanane solle dabei als sein Zeichen für die Solidarität mit den im Gesundheitswesen handelnden Personen verstanden werden. Ganz ohne Vorbereitung ging es nicht: Der „Bananensprayer“ hatte verschiedene Graffiti-Schablonen – sogenannte Stencils – mitgebracht, die er nacheinander an die Fassade hielt und mit verschiedenen Farbdosen besprühte. Ein paar Minuten später war das Werk vollendet und neben dem Posteinwurfschlitz des Marienheims prangt nun die Impfbanane.
Für Jörg Boenig ist diese Auszeichnung durch den Kölner Künstler eine große Ehre. „Wir freuen uns über diese Auszeichnung“, sagt der Einrichtungsleiter mit dem Blick zurück auf eine lange sorgenvolle Zeit bis zur Impfung im Dezember. Mit der Impfung der Bewohner und der Mitarbeiter hat man hier nicht nur ein Stück Sicherheit gewonnen, man ist auch ein wenig zuversichtlicher geworden, wieder zur Normalität zurückzukehren.
Wie kam Thomas Baumgärtel auf die Idee, Impfbananen zu verteilen? „In Zeiten von Corona ist es als Künstler schwer, Sachen, die man macht, in Galerien und Museen zu zeigen. Also bin ich zu meinen Wurzeln zurückgekehrt. Ich habe auf der Straße angefangen und musste jetzt unbedingt wieder raus“, sagte er und man konnte das Grinsen hinter der Maske erahnen. Er trug dann auch seine knallorange Warnweste mit DB-Logo. Wenn er erwischt werde, könne er so tun, als ginge er einem offiziellen Auftrag nach. Und so schnell der Bananensprayer ins Marienheim gekommen war, war der sonst nachtaktive Künstler auch schon wieder weitergezogen.