Medizinische Versorgungszentren (MVZ) gewinnen in der modernen Gesundheitsversorgung zunehmend an Bedeutung. Sie bündeln verschiedene Fachrichtungen unter einem Dach und ermöglichen Patientinnen und Patienten damit eine koordinierte, effiziente und ganzheitliche Behandlung. Auch bundesweit ist dieser Trend deutlich sichtbar: Während die Zahl der Einzelpraxen seit 2016 lediglich um 5,4 % stieg, verzeichnen MVZ einen Zuwachs von 14,6 %. Im Jahr 2024 arbeiteten bereits rund 47 % der Ärztinnen, Ärzte sowie Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten in kooperativen Strukturen wie MVZ. Mitte des Jahres hat der GFO-Verbund, einschließlich der Marien Gesellschaft mit Marien Ambulant, seine Arztpraxen in Südwestfalen gebündelt.
MVZ vereinen hausärztliche und fachärztliche Leistungen, Diagnostik, Therapie und Nachsorge. Durch die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit werden Doppeluntersuchungen vermieden, Abläufe verkürzt und die Kommunikation zwischen den Fachdisziplinen erleichtert. Patientinnen und Patienten profitieren von kürzeren Wegen, abgestimmten Behandlungen und einer kontinuierlichen Betreuung durch feste Behandlungsteams. Besonders für chronisch kranke oder ältere Menschen bedeutet dies eine spürbare Entlastung – auch für ihre Angehörigen.
Historischer Hintergrund und Entwicklung
Die rechtliche Grundlage für MVZ wurde mit dem Gesundheitsmodernisierungsgesetz 2004 geschaffen. Ziel war es, eine koordinierte ambulante Versorgung zu ermöglichen – ein Konzept, das gewisse Parallelen zu den Polikliniken der DDR aufweist, jedoch in patientenorientierter Form. Seitdem hat die Zahl der MVZ in Deutschland kontinuierlich zugenommen.
Größter MVZ-Verbund in Westfalen-Lippe
Mitte des Jahres haben die Arztpraxen des GFO-Verbundes, zu dem auch die Marien Gesellschaft mit ihrer ambulanten Sparte Marien Ambulant gehört, ihre Strukturen gebündelt. Mit 15 Fachdisziplinen an neun Standorten und rund 240 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern entsteht so der größte MVZ-Verbund in Westfalen-Lippe. Geschäftsführer Michael Wörster betont: „Unser Ziel ist es, die ambulante Versorgung in Südwestfalen patientenfreundlich, effizient und zukunftssicher zu gestalten. Mit dem neuen Verbund können wir Fachwissen bündeln und unseren Patientinnen und Patienten Gesundheit aus einer Hand bieten.“
Der GFO-Verbund (Gemeinnützige Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe) ist ein regional und überregional tätiger Gesundheits- und Sozialdienstleister. Neben stationären Einrichtungen betreibt der Verbund zahlreiche ambulante Angebote und setzt sich dafür ein, eine ganzheitliche und patientennahe Versorgung sicherzustellen.