Der Respekt vor der Würde des todkranken Menschen in seinem letzten Lebensabschnitt ist ein wichtiges Ziel der Palliativpflege. „Darum möchten wir den Gästen in unserem Hospiz das Gefühl von ‚Zuhause‘ geben“, sagt Juliane Schneider, Leiterin des Marien Hospizes Marie Louise von Marillac. Nun besuchte Herr Dr. med. Alois Franz das Hospiz und überbrachte eine Geldspende in Höhe von 50.000 Euro für die Einrichtung auf der Eremitage. Den Betrag, der speziell für den von der Künstlerin Luise Dähne gestalteten Raum der Stille / Abschiedsraum gedacht ist, überbrachte er für die G. und L. Powalla Bunnys-Stiftung (Hamburg). Das Hospiz wurde im letzten Jahr eröffnet und bietet Platz für insgesamt acht Gäste.
„Menschen an ihrem Lebensende und ihre Angehörigen brauchen Menschen mit einer besonderen Achtsamkeit für ihre Bedürfnisse, das ist die wichtige Aufgabe der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Einrichtung“, sagte Hans-Jürgen Winkelmann, Hauptgeschäftsführer der Marien Gesellschaft Siegen, bei der Entgegennahme der Spende. Es gelte, eine wachsende Zahl von schwerstkranken Menschen in ihrer letzten Lebensphase nach qualitativ hohen Standards zu betreuen und dabei die Würde des Patienten stets im Blick zu haben. Ein Schwerpunkt sei daher die kompetente ganzheitliche interdisziplinäre Betreuung der Hospiz-Gäste durch ein multiprofessionelles Team gemeinsam mit Pflegefachkräften, Seelsorgern, Sozialarbeitern, Physiotherapeuten, Palliativmedizinern und Hausärzten.
„Ein Hospiz kann nie das tatsächliche Zuhause ersetzen. Aber es kann mit seinen speziell ausgebildeten und geschulten Mitarbeitern mehr als es in einem Krankenhaus möglich ist seinen Gästen und ihren Angehörigen ein Gefühl der Geborgenheit und Ruhe vermitteln und dadurch den Prozess des Abschiednehmens und Sterbens mildern“, erklärt die Hospiz-Leiterin Juliane Schneider.
Gemeinsam mit Hubert Berschauer, Mitglied der erweiterten Geschäftsleitung der Marien Gesellschaft Siegen, stellte sie bei einer kurzen Führung die Anforderungen vor, die an ein Hospiz gestellt werden. Insbesondere die Notwendigkeit, über Spenden den Betrieb sicherzustellen, hoben sie hervor. „Hier kann durch die großzügige Zuwendung einiges geleistet werden“, so Hubert Berschauer.
Dr. med. Alois Franz, Chefarzt der Orthopädischen Klinik im St. Marien-Krankenhaus Siegen, war zunächst überrascht über die herzliche Stimmung und angenehme Atmosphäre: „Das habe ich so nicht erwartet“, so sein Fazit. „Solche Aktivitäten kann man nicht genug fördern.“ Besonders aufgefallen sei ihm die Freundlichkeit des Personals. Dazu vermittelten die warmen Farben, das Mobiliar und die individuell gestalteten Zimmer ein Ambiente zum Wohlfühlen. „Die Basis unserer Arbeit bildet das vertrauensvolle Miteinander von Mensch zu Mensch. Das soll sich auch in den Räumen und dem Miteinander wiederspiegeln“, so abschließend Juliane Schneider.