In der südwestfälischen Krankenhaus-Landschaft konnte nun ein weiteres bedeutendes Kooperationsprojekt in seinen formalrechtlichen Rahmen gegossen werden. Die Kreisklinikum Siegen GmbH und die St. Marien-Krankenhaus gem. GmbH gründen heute die Klinikservice Siegerland GmbH. Kern der Gesellschaft ist der Betrieb einer Großküche in der Siegener Daimlerstraße. Die beiden großen Siegener Gesundheitsunternehmen zeigen damit einmal mehr, dass durch eine Zusammenarbeit deutliche Synergien erzielt werden können und dabei gleichzeitig die Versorgungsqualität für die Patienten erhöht werden kann.
Mit dem Projekt verbunden sind Investitionen in Höhe von 8 Millionen Euro. Versorgt werden Kliniken und Pflegeeinrichtungen in den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Altenkirchen. Etwa 10.000 Portionen Frühstück, Mittag- und Abendessen werden produziert. Dahinter steckt eine ausgeklügelte Logistik mit einem umfangreichen Fuhrpark.
„Nachdem wir unterschiedliche Varianten geprüft haben, haben wir uns für das Projekt an zentraler Stelle in Siegen entschieden. Mit dem Standort ‚Daimlerstraße‘ haben wir einen idealen Standort gefunden“, erklärt Hans-Jürgen Winkelmann, Hauptgeschäftsführer der St. Marien-Krankenhaus Siegen gem. GmbH. „Die in die Jahre gekommenen Küchen an den Standorten unserer Kliniken werden durch eine moderne Küche ersetzt.“ Damit werde eine Größe erreicht, die noch einmal wirtschaftlicher ist. „Die gemeinsam betriebene Großküche macht die Speisenversorgung unserer Kliniken fit für die Zukunft“, so Bertram Müller, Geschäftsführer der Kreisklinikum Siegen GmbH. In der neuen Küche würden jeden Tag mehrere Tausend Essen zubereitet. „Die Essen werden dann zu den Krankenhäusern sowie zu den angeschlossenen Seniorenzentren gebracht.“
Die Inbetriebnahme soll bereits in der ersten Jahreshälfte 2019 erfolgen. Anders als bei der zuvor in Erwägung gezogenen Lösung auf der „grünen Wiese“ können die vorhandene Immobilie und die ideale innerstädtische Infrastruktur genutzt werden. Auch die bisherigen Mitarbeiter können allesamt übernommen und an einem zentralen Standort weiterbeschäftigt werden.
Das Projekt ist Teil einer ganzen Reihe von Partnerschaften, an denen das St. Marien-Krankenhaus und das Kreisklinikum beteiligt sind. „Beispielsweise im Bereich unserer Krankenpflegeschulen haben wir mit dem BiGS ein zukunftsweisendes Projekt gestartet, das zu Beginn des neuen Jahres seinen Betrieb aufnehmen wird“, erklären Bertram Müller und Hans-Jürgen Winkelmann. Zudem werde nun schon seit mehr als zehn Jahren eine gemeinsame Apothekenversorgung erfolgreich praktiziert.
Insgesamt werde man versuchen, in einzelnen Bereichen immer größere Einheiten zu entwickeln. Der alleinige Blick auf die Kosten sei jedoch nicht alleinbestimmend. „Wir haben als Unternehmen eine hohe soziale Verantwortung auch gegenüber unseren Mitarbeitern. Sinnvolle Zusammenarbeit muss deshalb immer auch das Wohl der betroffenen Mitarbeiter im Blick haben“, so die Geschäftsführer unisono. Und mit Blick auf die Zukunft: Dort, wo es Interessengleichheit mit Partnern gebe, würde man zusammenarbeiten.