Um zum Thema Krebs aufzuklären und zu sensibilisieren, hat das Onkologische Zentrum Südwestfalen zum 2. Siegener Krebstag eingeladen. Krebs ist eine Volkskrankheit und so gefürchtet wie kaum eine andere Diagnose. Fast jeden Zweiten trifft sie im Laufe des Lebens, im Mittel mit um die 70 Jahre.
Das kompakte Programm mit führenden Expertinnen und Experten der Siegener Krankenhäuser und der Charité Berlin fand großes Interesse: Etwa 200 Teilnehmende konnten im Campus Unteres Schloss der Universität Siegen gezählt werden. Die neu entwickelte Konzeption als Kombination von fünf Fachvorträgen und fünf Workshops in den Hörsälen und Seminarräumen sowie 14 Informationsinseln im Foyer wurde positiv angenommen. Neben dem Siegener Herztag, der mit knapp 500 Teilnehmenden nach über 25 Jahren noch immer die größte medizinische Veranstaltung für Laien ist, hat sich der Krebstag damit bereits in seinem zweiten Jahr fest etabliert.
Nach der Begrüßung durch Marien-Gesellschaft-Hauptgeschäftsführer Hans-Jürgen Winkelmann übernahm Prof. Dr. med. Frank Willeke, Medizinischer Direktor des St. Marien-Krankenhauses und Leiter des Onkologischen Zentrums die Moderation des Krebstags, der mit dem Vortrag über die Langzeitwirkungen der Krebstherapie von Dr. Hannah Woopen von der Berliner Charité gleich ein erstes Highlight hatte. Danach referierte Dr. Claudia El Gammal vom Medizinischen Versorgungszentrum am Jung-Stilling zu Hautkrebs – wie man ihn vorbeugen, erkennen und behandeln kann. Das von Krebs betroffene Organ Lunge war dann Gegenstand des Vortrags von Dr. med. Khaled Mardanzai aus dem Klinikum Siegen. Schließlich berichtete Dr. Karsten Franke aus dem Marien über den Einfluss des Immunsystems. Unterschiedliche Workshops, geleitet von den jeweiligen Chefärzten der sog. Organkrebszentren, gaben dann Einblicke in die Arbeit dieser spezialisierten Einrichtungen bei Brustkrebs, gynäkologischen Krebserkrankungen und Darmkrebs. Auch wurden von Marien-Aktiv-Therapeuten Informationen und Übungen zur Krebstherapie vermittelt.
Austausch besonders wichtig
„Es hat sich viel in der Krebsforschung und bei den Behandlungsmöglichkeiten getan“, sagte Moderator Prof. Dr. med. Frank Willeke und Chefarzt-Kollege Dr. med. René Baumann und Co-Moderator des Krebstags ergänzte: „Wir möchten den Besucherinnen und Besuchern an diesem Tag einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen und zahlreichen Angebote in unserem Krebszentrum geben, Perspektiven aufzeigen und vor allem die Gelegenheit zum intensiven Austausch bieten!“ Ein großes Augenmerk wurde daher auf die Vorstellung des Netzwerks des Onkologischen Zentrums und seinen zahlreichen Partnern gelegt. So standen die Experten den Teilnehmern auch später im Foyer für persönliche Gespräche zur Verfügung. „Gerade der Austausch ist besonders wichtig, denn die Diagnose Krebs verändert das Leben; sie löst Ängste aus, nicht nur bei den Betroffenen, auch bei den Angehörigen“, betonen die Organisatoren des Krebstages unisono. Deswegen sei die Kombination des Informationsangebots und der sich hieraus bildende Patienten-Tag besonders wichtig.
Neue Chefärztin begrüßt
Schließlich freuten sich die Veranstalter die neue Chefärztin der Hämatologie und Onkologie am St. Marien-Krankenhaus erstmalig der Öffentlichkeit präsentieren zu können. Privat-Dozentin Dr. med. Elisabeth Mack wird im Januar 2024 eine Abteilung übernehmen, die gerade erfolgreich auf dem Weg der Re-Zertifizierung durch die Deutsche Krebsgesellschaft ist, der höchstrangigen Zertifizierung im Bereich der Onkologie. Hauptgeschäftsführer Hans-Jürgen Winkelmann überreichte der Oberärztin des Universitätsklinikums Marburg ein „Welcome-Package“ und stellte in einer Kurzvorstellung die Expertise der neuen Chefärztin heraus.
Am Ende der Veranstaltung zogen alle Beteiligten ein überaus positives Resümee: Sowohl die Anzahl der Besucher als auch deren Rückmeldungen motivieren dazu, im kommenden Jahr den 3. Siegener Krebstag ins Auge zu fassen – weiter gestärkt als Teil des GFO-Verbunds.
Im Bild von links Prof. Dr. Frank Willeke (Medizinischer Direktor), Dr. René Baumann (Chefarzt Strahlentherapie) und Hans-Jürgen Winkelmann (Hauptgeschäftsführer) mit Dr. Elisabeth Mack, die ab Januar neue Chefärztin für Onkologie im St. Marien-Krankenhaus sein wird.