Als Folge der Corona-Pandemie treten auch in der Brustkrebsdiagnostik Probleme auf. Viele Frauen sind aufgrund der Pandemie-Situation verunsichert und nehmen aus Sorge vor einer möglichen Ansteckung notwendige Arztbesuche nicht zeitgerecht wahr. Hierdurch kann die Diagnose einer Brustkrebserkrankung unnötig verzögert werden mit möglicherweise gravierenden Folgen. Denn je früher der Brustkrebs erkannt wird, desto besser sind die Aussichten auf eine Genesung.
Ein wesentlicher Bestandteil der Brustkrebsdiagnostik ist die Mammografie. Diese ist eine Röntgenuntersuchung der Brust. „Mamma“ ist der medizinische Fachausdruck für Brust und "-grafie" bedeutet so viel wie Darstellungsverfahren. Die kurative Mammographie wird bei abklärungsbedürftigen Befunden der Brust, beispielsweise bei Knoten, unklaren Tastbefunden, nach Brustoperationen oder bei Frauen mit erhöhtem Brustkrebsrisiko durchgeführt. Dadurch unterscheidet sie sich vom Mammographie-Screening, das bei beschwerdefreien Frauen zwischen 50 und 69 Jahren durchgeführt wird und das aktuell wegen der Pandemie-Situation pausiert wurde.
„Nach Abwägung verschiedener Risiken haben wir entschieden, kurative Mammografie-Untersuchungen auch in Zeiten von COVID-19 in unserer Praxis anzubieten, um eine Diagnoseverzögerung zu vermeiden“, erklärt die Fachärztin für Radiologie Heike Hebborn. Sie erachtet das Risiko einer Ansteckung für verhältnismäßig gering im Vergleich zu einer möglicherweise verzögerten Krebsdiagnose.
Die Radiologische Praxis im Ambulanten Zentrum Albertus Magnus ist Partner des operativen Standorts des regionalen Brustkrebszentrums am St. Marien-Krankenhaus Siegen. „Von der engen interdisziplinären Zusammenarbeit und von der Expertise unserer gynäkologischen Kollegen und den modernen diagnostischen Möglichkeiten profitieren unsere Patientinnen maßgeblich“, so die Fachärztin weiter. Erst jüngst wurde ein digitales High-end-Mammografie-Gerät in Betrieb genommen mit der Möglichkeit zur Durchführung von Schichtaufnahmen der Brust (Tomosynthese/3D-Mammografie) und auch bei Bedarf zur radiologisch-gestützten Probenentnahme.
Brustkrebs ist in Deutschland die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Die kurative Mammografie ist als Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung auf Überweisung durch den Frauen- beziehungsweise Hausarzt möglich.