An Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskrebs) erkranken jedes Jahr über 20.000 Menschen in Deutschland. In frühen Erkrankungsstadien haben Betroffene eher selten Symptome, weshalb die meisten Patienten ihre Diagnose erst in einem fortgeschrittenen Krankheitsstadium erhalten. Wie bei vielen anderen Krebserkrankungen ist der Heilungserfolg nicht nur vom Stadium der Erkrankung abhängig, sondern ist auch davon berührt, wie spezialisiert die jeweilige medizinische Einrichtung auf dieses Krankheitsbild ist.
Der Schwerpunkt Pankreaskrebs im Onkologischen Zentrum Südwestfalen am St. Marien-Krankenhaus Siegen befindet sich seit mehreren Jahren im Auf- beziehungsweise Ausbau. „Die stetig steigende Anzahl komplexer Eingriffe rechtfertigt die Entwicklung hin zu einem Pankreaskrebs-Zentrum“, unterstreicht Medizinischer Direktor Prof. Dr. med. Frank Willeke (im Bild) und betont, dass Mediziner aus verschiedenen Bereichen eng verzahnt bei der Versorgung von Patienten mit dieser Krebserkrankung daran arbeiteten, für diese die optimale Therapie zu entwickeln. Durch die Kooperation mit anderen Klinikern Siegener Krankenhäuser und niedergelassene Kollegen könne dabei die Behandlung auch über die Operation hinaus „state of the art“ fortgeführt werden.
Die Voraussetzungen für ein Pankreaskrebs-Zentrum sind enorm und die Ausgestaltung findet regelmäßig im Kontext größerer Einheiten statt. Das Onkologische Zentrum Südwestfalen ist eine solche hoch spezialisierte Einheit. Etabliert vor zwei Jahren am St. Marien-Krankenhaus Siegen ist es ein von der Bezirksregierung Arnsberg im Krankenhausplan des Landes Nordrhein-Westfalen ausgewiesenes medizinisches Spitzenzentrum für Onkologie mit überregionalen besonderen Aufgaben; es ist das einzige derart zugelassene Zentrum in der Region. Als solches setzt es sich aus sog. Organkrebszentren zusammen, die wiederum durch Organisationen wie der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert werden. Vor dem Hintergrund dieses vom Land definierten Versorgungsauftrags vollzieht sich der Ausbau des Schwerpunkts Pankreaskrebs. Dieses führt auch zu überregionalen Zuweisungen von Patienten in die Pankreas-Sprechstunde.
So sieht dann auch Prof. Frank Willeke in dem Pankreaskrebs-Zentrum „einen weiteren wichtigen Schritt für die Weiterentwicklung des Onkologischen Zentrums“. Eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse, die einer chirurgischen Behandlung bedarf, sei ein komplexes Krankheitsbild. „Mit unserem Onkologischen Zentrum haben Patienten Zugang zu einer individuellen und gleichzeitig hoch spezialisierten Versorgung“, so der Medizinische Direktor abschließend.