"Sei behütet" – zählt wohl zu den schönsten Wünschen, die man einem Neugeborenen mit auf den Weg geben kann. Im St. Marien-Krankenhaus Siegen wird dieser Wunsch nicht nur symbolisch, sondern in Form eines gestrickten Mützchens überreicht. Doch wer steckt dahinter? Knapp zwölf Frauen tragen ehrenamtlich Sorge dafür, dass kein Engpass an Mützchen entsteht. Nun trafen sich in Haus Mutter Teresa wieder einige fleißige Strickerinnen bei Kaffee und Kuchen, um ihrer Leidenschaft nachzugehen: dem Stricken.
Denn die Initiative, die vor fünf Jahren entstand und heute durch Michaela Jung betreut wird, übergibt jährlich zig Mützchen an das St. Marien-Krankenhaus Siegen. "Schön, dass es Menschen gibt, die Zeit und Liebe für Neugeborene investieren", bedankte sich Alexandra Netzer, die für das Krankenhaus die Mützchen in Niederfischbach entgegennahm, und betonte ihre Freude darüber, dass neue Erdenbürger etwas mit auf dem Weg bekommen: "Egal ob groß oder klein, schlicht oder bunt – die Mützchen finden immer dankbare Abnehmer."
Für die "Strickdamen" ist das Zusammensein eine willkommene Abwechslung zum Alltag, denn unisono wurde betont, wie groß die Freude an der Mützchenherstellung sei. "Es macht einfach Freude, wenn man weiß, dass man etwas herstellt, das einen Sinn erfüllt", betonte Michaela Jung. Zunächst habe man mit Einkaufsnetzen begonnen und sein dann bei den Mützchen für Neugeborene "hängengeblieben".
"Es ist ein wunderbares Andenken an die Geburt, und ich bin mir sicher, dass viele Eltern die Mützchen als Andenken und Symbol für herzliche Wünsche aus dem Landkreis aufbewahren", sagt Alexandra Netzer.
Die Wolle für die zahlreichen Mützchen kaufen die Damen selbst, denn nach einem Aufruf für Wollspenden werde man sicher "sämtliche Lagerkapazitäten in Haus Mutter Teresa sprengen", sagt Heimleiterin Claudia Bommer und erinnert schmunzelnd an die Stoffspenden für Masken in der Corona-Anfangsphase. "Am meisten freuen wir uns, wenn wir neue Strickerinnen und Stricker sowie Häklerinnen und Häkler in diesem fleißigen Kreis begrüßen dürfen", so Michaela Jung abschließend.
Bild: Hebamme Alina Heinzel mit einem "Behütetem"