Statement der Marien Gesellschaft Siegen

Siegen, 27.01.2022

Aktuell erleben wir, wie sich die Stimmung als Folge eines spontan abgegebenen Statements eines Arztes unseres St. Marien-Krankenhauses auf einer Demonstration am vergangenen Montag aufheizt. Zahlreiche Zuschriften und Telefonate zu seinen Einlassungen erreichen uns. Zugleich werden auf unterschiedlichen Online-Plattformen neue vermeintliche Fakten entwickelt.

Um das gesamte Thema zu versachlichen, möchte die Marien Gesellschaft Siegen, vertreten durch die Geschäftsführung und die Ärztlichen Leitungen, ein gemeinsames Statement abgeben:

Grundsätzlich und uneingeschränkt bejahen wir das Grundrecht der freien Meinungsäußerung. Das beinhaltet selbstverständlich auch die Teilnahme von Mitarbeitenden als Privatpersonen an Demonstrationen, wobei dort gesellschaftliche Themen auch kritisch diskutiert werden können und gewiss keine Deckungsgleichheit zu Positionen des Krankenhauses erwartet wird.

Auf der Demonstration am Montag stellte sich jedoch einer unserer Ärzte als Mitarbeiter unseres Krankenhauses vor und berichte darüber, dass er in seiner Funktion als Oberarzt viele schwerwiegende Komplikationen erlebt habe, die er auf das Impfen zurückführen würde. Er führt dabei auf, dass er seit zwei Jahren eine „massive Häufung von Lungenembolien“ in unserem Krankenhaus wahrnehmen würde und diese nicht erklärbar wären. Er habe diesbezüglich auch Meldungen an das Paul-Ehrlich-Institut abgegeben.

Die von uns vorgenommenen Analysen aller Patientinnen und Patienten unseres Krankenhauses für die Jahre 2018 bis 2021 hat ergeben, dass eine signifikante Häufung von Lungenembolien nicht feststellbar ist. Auch nach Beginn der Impfkampagne im Januar 2021 ist eine Häufung nicht erkennbar. Vor diesem Hintergrund widersprechen wir der Feststellung des Arztes einer massiven Häufung von Lungenembolien seit zwei Jahren.

Weiter vertreten wir die Auffassung, dass derartige Behauptungen auf einer Demonstration weder zu einer sachgemäßen medizinischen Diskussion beitragen können, noch hilfreich sind; sie sind vielmehr irritierend.

Wir bedauern, dass durch diese Ausführungen unseres Oberarztes auf der Demonstration eine Verunsicherung entstanden ist, die inzwischen weite Kreise gezogen hat.

Wir haben in einem ersten Gespräch dem Arzt Gelegenheit gegeben, zu diesem Vorgang und zu seinen Behauptungen Stellung zu beziehen und werden den Vorgang nach Vorlage der Stellungnahme bewerten.

Wir sind davon überzeugt, dass die bisherigen Impfungen unzähligen Menschen das Leben gerettet und einen maßgeblichen Anteil an der Bekämpfung der Pandemie beigetragen haben. Aus diesem Grund werden wir die Impfkampagnen weiterhin aktiv unterstützen.

Telefonische Erreichbarkeit für Presseanfragen: (0271) 231 2115 (Dr. Christian Stoffers, Sprecher Marien Gesellschaft Siegen) oder per Mail: c.stoffers@mariengesellschaft.de .