Nahezu lautlos erfolgte jetzt der Übergang in der Katholischen Krankenhausseelsorge im St. Marien-Krankenhaus Siegen: Wilfried Loik, bislang Seelsorger im Hospiz auf der Eremitage in Wilnsdorf, wurde von Erzbischof Hans-Josef Becker zum Krankenhauspfarrer ernannt. Der 1957 in Lippstadt geborene Priester hat damit die Nachfolge von Pfarrer Tadeusz Senkowski angetreten, der leider krankheitsbedingt nun in den einstweiligen Ruhestand eingetreten ist.
„Wir freuen uns, dass du hier bist!“ hieß es in der persönlichen Begrüßung durch Verwaltungsdirektor Hubert Berschauer, der Wilfried Loik schon seit Jahren kennt. Der neue Krankenhauspfarrer zeige eine außergewöhnliche Begeisterung für seine Arbeit. Die sei angesichts der Herausforderungen, mit denen er als Krankenhauspfarrer zu tun habe, eine sehr wichtige Eigenschaft, die auch seinen Vorgänger im Amt auszeichnete.
Die Rolle des St. Marien-Krankenhauses für Siegen und die Region griff bei der Begrüßung Hans-Jürgen Winkelmann auf. An Wilfried Loik gewandt sagte der Hauptgeschäftsführer der Marien Gesellschaft Siegen: „Wir stehen seit Jahren dafür, dass Menschen in unseren Einrichtungen neben der qualitativ hochwertigen medizinischen Versorgung auch Trost und Zuspruch bekommen.“ Der neue Krankenhauspfarrer werde daran einen erheblichen Anteil haben. „Durch Ihr Wirken, das Sie bereits in unserem Hospiz mit großer Tatkraft gezeigt haben, wird der christliche Fixpunkt unseres Handelns für Menschen in schweren Situationen erfahrbar.“
Wilfried Loiks Vita passt dabei gut zur stark industriegeprägten Region: Nach dem Hauptschulabschluss wurde er zum Dreher ausgebildet. Dann schloss sich der Besuch der Fachoberschulte für Technik an. Während der Berufsausbildung wuchs in ihm der Wunsch Priester zu werden. Nach dem Abitur studierte er Theologie in Paderborn und München. Die Priesterweihe empfing er 1989 durch Johannes Joachim Kardinal Degenhardt in Paderborn. Danach arbeitete er als Vikar in Salzkotten. Bis Mitte 2004 betreute er drei Gemeinden bei Höxter, um dann bis 2015 im Pastoralverbund Veischedetal tätig zu sein. Schließlich war er bis zur Übernahme der Seelsorge im Hospiz auf der Eremitage im Jahr 2018 im Pastoralem Raum Marsberg aktiv, wo er vier Pfarrgemeinden betreute.
Seit vielen Jahren wirkt Wilfried Loik als Polizei- und Feuerwehrseelsorger sowie als Notfallseelsorger. Sein neues Seelsorgefeld bedeutet für ihn, unter Wahrung der seelsorgerlichen Schweigepflicht an der Schnittstelle von Kirche und Krankenhaus zu arbeiten. „Ich verstehe mich in meiner Arbeit auch als Teil eines multiprofessionellen Teams aus Ärzten, Pflegenden, Therapeuten und arbeite insbesondere mit den psychosozialen Diensten zusammen.“
Die Betreuung und Begleitung von schwerstkranken Patienten und deren Angehörigen bildet einen wichtigen Schwerpunkt von Wilfried Loiks Arbeit. In diesem Bereich möchte der in Trauerbegleitung ausgebildete Pfarrer Akzente setzen und auch für die ärztlichen, pflegerischen und in den weiteren Krankhausbereichen tätigen Mitarbeitenden da sein.
Seelsorge ist für ihn ein geistlicher Auftrag. „Ich möchte ein offenes Ohr haben und einen Resonanzraum bieten für die spirituellen Fragen der Menschen“, sagte er. In Krankheitssituationen brechen oft existenzielle Fragen auf, wie die nach dem Sinn des Lebens, nach der Zukunft und was einen trägt. Sein Gesprächsangebot richtet sich an alle Menschen, unabhängig von Konfession, Religion oder Kirchenzugehörigkeit. „Es ist Teil der Botschaft Jesu Christi, dass jeder Mensch von Gott angenommen ist und seine Würde hat“, so Wilfried Loik, der abschließend betonte: „Mein christlicher Glaube ist für mich die Quelle, aus der ich die Kraft für meinen seelsorglichen Dienst im Krankenhaus schöpfe und der mich im Leben trägt. Ich freue mich auch auf die kollegiale Zusammenarbeit mit dem Evangelischen Krankenhauspfarrer Rainer Klein, der mich schon freundlich aufgenommen hat und mich bei meinen ersten Schritten im Krankenhaus unterstützte.“
Aufgrund der noch bestehenden coronabedingten Einschränkungen wird eine offizielle Einführung von Pfarrer Wilfried Loik zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden. Ebenso wird die Verabschiedung von Pfarrer Tadeusz Senkowski von seinem überaus segensreichen Wirken zum Wohle der ihm anvertrauten Menschen zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt.